Rasseportrait Rassestandard Rassegeschichte
Der Parson Russell Terrier ist ein anerkannter
Gebrauchsterrier mit der Fähigkeit zur Arbeit. In der Jagdmeute und
im Bau. Diese Eigenschaften hat er heute noch und ist auch unter
Jägern beliebt.
Der Parson ist temperamentvoll, anpassungsfähig, sehr intelligent,
kinderlieb, wachsam, aber nicht selten auch selbständig und
eigenwillig. In wichtigen Momenten neigt er dazu, seine Ohren auf
Durchzug zu stellen und nicht zu hören.
Der Parson Russell Terrier ist nun mal nicht für jede Art Mensch
geeignet – vor allem dann nicht, wenn der Zweibeiner nicht konsequent
ist bzw. sich nicht durchsetzen kann.
Diese Rasse hat sehr viel Energie, die durch ausreichende Auslastung
abgebaut werden muss. Ein Parson Russell Terrier liebt Hundesport,
interessante und lange Spaziergänge sowie ausgiebiges Toben mit
Menschen und Artgenossen. Es gibt eine Tätigkeit, die seiner
Gebrauchsfähigkeit besonders entgegenkommt:
Menschen, die sich sportlich betätigen bzw. beim Wandern, Spazieren
gehen, Reiten oder Fahrrad fahren viel unterwegs in freier Natur
sind, passen am besten zu dieser Rasse. Seine Besitzer sollten ihn
nicht nur viel bewegen, sondern auch gezielt seine Intelligenz
fördern. Am Erlernen von sinnvollen, aber auch lustigen Dingen hat
er sehr viel Spaß.
Der Parson Russell Terrier ist sehr gut als Familienhund geeignet:
Wenn diesem Hund von Anfang an gezeigt wird, an welcher Stelle er im
Menschenrudel steht, passt er sich schnell an. Er sollte immer mit
ins Familienleben eingebunden werden, das heisst, seine Zweibeiner
müssen voll zu ihm stehen und die vor der Anschaffung festgelegten
Regeln einhalten. Ein Parson weiß, da er sehr intelligent ist, wann
er die Familienmitglieder gegeneinander ausspielen kann !!!
Werden gewisse Grundsätze eingehalten wird er mit seinen Menschen
Pferde stehlen!
Auch mit jungen Familienmitgliedern hat der Parson Russell Terrier
keine Schwierigkeiten. Er liebt Kinder aller Altersstufen und macht
jeden Spaß mit, den sie ihm beibringen. Sollte ein Kind mal etwas
grob sein, ist er nicht empfindlich, allerdings sollte der Hund nie
unbeaufsichtigt mit den Kindern allein gelassen werden.
Bei allem was mit dem Parson unternommen wird, darf jedoch nie
vergessen werden, dass dieser Terrier ein Jagdhund ist ! Denn er
vergisst schnell mal seine guten Manieren, wenn er unterwegs auf
eine Jagdbeute trifft und dann hilft oft die beste Erziehung nicht.
Der Parson Russell Terrier ist ein Hund von grosser
Intelligenz.
Sein Mut, sein Temperament, seine Ausdauer, sein Lauf- und
Springvermögen und nicht zuletzt sein leichtführiges Wesen machen
ihn zu einem außergewöhnlichen Hund.
Eine seiner hervorragendsten Qualitäten ist seine sanfte und
freundliche Natur mit einem sehr weichen Maul, obwohl er doch seit
Generationen darauf gezüchtet wird, seinen Feind zu überwältigen.
Kleinen Kindern ist er in der Regel besonders zugeneigt. Herumtollen
und Toben mag er genauso gerne wie diese und zwickende Hände erträgt
er mit stoischer englischer Gelassenheit. Er ist umgänglich,
anpassungsfähig und gesundheitlich sehr robust und bleibt bei
entsprechender Haltung bis ins hohe Alter von 14 bis 16 Jahren fit.
Der Jack Russell Terrier erfreut sich auf dem europäischen Kontinent
einer zunehmenden Beliebtheit, ganz besonders bei Jägern und
Reitern. Der Jack Russell Terrier wurde am 22. Januar 1990 vom
englischen Kennel Club anerkannt und ein offizieller
Interim-Standard unter dem Namen "Parson Jack Russell Terrier"
publiziert.
Die FCI (Federation Cynologique Internationale) hat anschließend am 2. Juli 1990 die vorläufige Anerkennung beschlossen. Der Kennel Club
gab der Rasse im Jahre 1999 den jetzigen Namen "Parson Russell
Terrier".
Die endgültige Anerkennung durch die FCI erfolgte am 04. Juni 2001.
Am 28. November 2003 wurde der "Parson Russell Terrier" im FCI
Standard Nr. 339 detailliert.
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Dieser neue Standard wurde von der FCI am 28.11.2003 beschlossen.
Lt. Mitteilung des FCI ist dieser ab April 2004 gültig.
FCI-Standard Nr. 339 „PARSON RUSSELL TERRIER“
Datum der Publikation des gültigen Original-Standards: 29.10.2003
URSPRUNGSLAND: Großbritannien
VERWENDUNG: Derber, widerstandsfähiger Arbeitsterrier, besonders für die
Arbeit unter der Erde geeignet.
KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 3, Terrier. Sektion 1, hochläufiger Terrier.
Mit Arbeitsprüfung.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Arbeitsfreudig, lebhaft, wendig; für Schnelligkeit und Ausdauer
gebaut. Vermittelt einen allgemeinen Eindruck von Harmonie
und Beweglichkeit. Natürlich erworbene Narben sind zulässig.
WICHTIGE PROPORTIONEN: Harmonisch gebaut. Die gesamtlänge des Körpers ist geringfügig größer als die
Höhe vom Widerrist zum Boden. Die Entfernung von der
Nasenspitze zum Stop ist ein wenig kürzer als die vom Stop
zum Hinterhauptbein.
VERHALTEN/
CHARAKTER (WESEN): Im Wesentlichen ein Gebrauchsterrier, mit der Fähigkeit und
dem zur Arbeit am Bau und in der Jagdmeute geeigneten
Körperbau. Unerschrocken und freundlich.
KOPF
OBERKOPF:
Schädel: Flach, mäßig breit, zu den Augen hin allmählich
schmäler werdend.
STOP: Flach
GESICHTSSCHäDEL:
Nase: Schwarz
Kiefer/Zähne: Kräftige Kiefer, muskulös. Perfektes
regelmäßiges und vollständiges Scherengebiss, wobei die obere
Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift
und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.
Augen: Mandelförmig, ziemlich tiefliegend, dunkel mit
leidenschaftlichem und durchdringendem Ausdruck.
Ohren: Klein, „V“ –förmig, nach vorne fallend, dicht am Kopf
getragen. Die Ohrspitze muss bis zum Augenwinkel reichen, die
Falte nicht über dem höchsten Punkt des Schädels liegend. Der
Ohrlappen ist mäßig dick.
HALS: Klar umrissen, muskulös, von guter länge, sich zu den
Schultern hin allmählich vertsärkend.
KöRPER: Gut ausgewogen. Die Länge des Körpers ist geringfügig größer als die
Höhe vom Widerrist zum Boden.
Rücken: Kräftig und gerade.
Lende: Leicht gewölbt.
Brustkorb: Von mäßiger Tiefe dabei nicht tiefer als bis zum Ellenbogen
reichend, hinter den Schultern von zwei durchschnittlich großen Händen
zu umfassen. Rippen nicht zu stark gewölbt.
RUTE: üblicherweise kupiert.
Kupiert: In der Länge zum Körper passend, so dass ein fester Zugriff
mit der Hand möglich ist. Kräftig, gerade mäßig hoch angesetzt, in der
Bewegung hoch aufgerichtet getragen.
Unkupiert: Von mäßiger Länge und so gerade wie möglich, zur
Ausgewogenheit der Gesamterscheinung des Hundes beitragend, dick
am Ansatz, sich zum Ende hin verjüngend. Mäßig hoch angesetzt, in
der Bewegung hoch aufgerichtet getragen.
GLIEDMASSEN:
VORDERHAND: Kräftige Läufe, die gerade sein müssen, mit Gelenken,
die weder nach innen noch nach aussen drehen.
Schultern: Lang und schräg, gut zurückliegend, klar umrissen am
Widerrist.
Ellenbogen: Am Körper anliegend, an den Seiten frei beweglich.
HINTERHAND: Kräftig, muskulös mit guter Winkelung.
Kniegelenk: Gut gewinkelt.
Sprunggelenk: Tief angesetzt.
Hintermittelfuß: Parallel, erzeugt viel Schub.
PFOTEN: Kompakt mit festen Ballen, weder nach innen noch nach
außen gedreht.
GANGWERK/BEWEGUNG: Frei ausgreifend, ausgeglichen. Gerade im Kommen und Gehen.
HAUT: Muss dick sein und locker anliegen.
HAARKLEID:
HAAR: Von Natur aus harsch, anliegend und dicht, gleichgültig ob
rauhaarig oder glatt. Bauch und Unterseite behaart.
FARBE: Vollständig weiß oder vorwiegend weiß mit lohfarbigen, gelben
oder schwarzen Abzeichen oder jede Kombination dieser Farben,
vorzugsweise beschränkt auf den Kopf und/oder auf dem Ansatz der
Rute.
GRöSSE:
Rüden: Ideale Widerristhöhe 36 cm ( 14 Inch )
Hündinnen: Ideale Widerristhöhe 33 cm ( 13 Inch )
Ein über- oder Untermaß von 2 cm ist akzeptabel.
FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler
angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad
der Abweichung stehen sollte.
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder
Verhaltungsstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
N.B: Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden
aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
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Der Begründer der Rasse, John (Jack) Russell, wurde 1795 in Darthmout in der Grafschaft
Devon geboren.
Er war Pfarrer und verbrachte den grössten Teil seines Lebens in Swimbridge.
Er war ein
grosser Jäger und Reiter und hatte sich der Terrierzucht verschrieben.
1873 war er einer der Gründungsmitglieder des "Kennel Clubs". Schon während seines
Studiums in Oxford erwarb er seine erste Terrier-Hündin.
Eine weiße rauhaarige Hündin mit Abzeichen am Kopf, die damals schon in wesentlichen
Punkten dem heutigen Standard entsprach.
Diese Hündin, genannt "Trump", wird als Stammmutter der Rasse bezeichnet. Ihr Bild
hängt in der Sattelkammer des Schlosses Sandringham und ist das Eigentum der Queen.
Sie wird von E.W.L. Davies in seiner Biographie "Memoir of the Reverend John Russell"
wie folgt beschrieben:
Zuerst einmal ist ihre Farbe weiss, mit nur einem braunen Fleck über jedem Auge und Ohr
und einem Fleck, nicht grösser als ein Penny, auf der Schwanzwurzel.
Das Fell ist dicht anliegend und eine geringfügige Rauheit schützt ihren Körper vor Kälte und Nässe.
Die Beine sind pfeilgerade, die Pfoten perfekt. Die Lenden und die Gestalt des ganzen Rahmens
weisen auf Unerschrockenheit und Ausdauer hin, während die Größe und das Gewicht ungefähr
dem einer ausgewachsenen Füchsin entsprechen.
Jack Russell nahm die unterschiedlichsten Einkreuzungen mit anderen einfarbigen oder bunt
gefleckten Arbeitsterrieren vor. Er bezog sein Zuchtmaterial aus den Jagdzwingern in Devon und
New Forest, unternahm aber auch weite Reisen, um aus anderen Gegenden bodenständige Terrier
in seine Zucht mit einzubringen, was zur damaligen Zeit ungewöhnlich war.
Sein Zuchtziel war immer die Arbeitstauglichkeit, ein typisches Rassebild kam in zweiter Linie.
Rückblickend kann man sagen, dass diese Anstrengungen an neues Zuchtmaterial zu gelangen,
Fremdkreuzungen durchzuführen und dabei doch immer einen bestimmten Typ zu verfolgen.
Nach seinem Tod blieb eine Gruppe unterschiedlichster Terrier zurück, die zunächst nur
"Working Terrier" genannt wurden.
In den 30er Jahren kam es dann auf, diese Terrier "Jack Russell Terrier" zu nennen, und damit
war der Typ von Terriern gemeint, den Reverend Jack Russell Zeit seines Lebens allen anderen vorzog.
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